Demag beliefert die Logistikindustrie

Die Debrunner Acifer AG in Birsfelden betreibt das Zentrallager der Debrunner Koenig Gruppe. Das Zentrallager versteht sich als traditionelles und gleichzeitig modernes Logistikunternehmen und legt ihren Fokus auf die Distribution von korrodierenden Stählen. Das Sortiment ist breit und reicht von Stabstahl, Trägern und Blechen bis zu Profilen, Röhren und Blankstahl.

Das 1953/54 erbaute Zentrallager in Birsfelden umfasst eine Lagerfläche von 42.500 m2, verteilt auf 9 Hallen. Der Stahl wird in Birsfelden zwischengelagert bevor er von dort aus in die Regionallager der Debrunner Acifer Gesellschaften geliefert wird.

Stahl bewegen

Die neun Hallen des Zentrallagers sind mit je zwei Kranen ausgestattet, teilweise sogar mit drei, und erleichtern Debrunner die tägliche Arbeit, wie das Be- und Entladen von Containern, den Transport in Zwischenlager oder die Bestückung der Sägeanlagen. „Bei täglich über 1200 Kranbewegungen im 2 –Schichtbetrieb bilden unsere Mitarbeitenden und die Krane das Herzstück des Unternehmens“, sagt Herr Durand, Standortleiter Birsfelden und Frenkendorf.

Neben Demag Kranen sind die Hallen auch mit anderen Kranen ausgestattet und das hat einen triftigen Grund, erklärt Herr Durand. „Wir fahren konsequent eine 2 Markenstrategie mit unseren Lieferanten, denn Wettbewerb belebt das Geschäft und das spornt an. Zudem ist man unabhängiger.“

In der Vergangenheit hatte man sich nur auf einen Lieferanten fokussiert, wollte von dieser Strategie aber wegkommen. Als die Entscheidung nahte, in neue Krane zu investieren um die Fördertechnik zu modernisieren, wurde ein Ausschreibungsverfahren initiiert. Dieses konnte Demag für sich entscheiden und wurde als neuer Lieferant gelistet.

„Demag hat uns in vielerlei Hinsicht überzeugt. Zum einen ist Demag ein Global Player und weltweit gut positioniert. Das vermittelt Sicherheit und Kontinuität, auch für künftige Investitionen. Zum anderen legt Demag grossen Wert auf Kundennähe. Ich habe bereits viele Klöcknerwerke besucht. Die meisten von Ihnen waren mit Demag- Kranen ausgestattet und alle funktionierten einwandfrei. Das hat mir Eindruck gemacht“, lobt Herr Durand.

Als zentrales Argument, warum sich Debrunner für Demag entschieden hat, benennt Herr Durand entschlossen das grosse Servicenetz mit den schweizweiten Standorten. Debrunner arbeitet im 2-Schichtbetrieb und kann es sich nicht leisten den Betrieb zu unterbrechen. Mit derartigen Umschlagsleistungen ist Debrunner darauf angewiesen, dass im Fall einer Störung, innerhalb kürzester Zeit ein Servicetechniker zur Stelle ist, egal wie viel Uhr es ist.

Logistikkonzept zur Optimierung des Warenumschlags

Die Investition in neue Krane ist Teil eines Logistikkonzeptes. Die alten Krane waren bereits über 40 Jahre alt und entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Dabei spielte insbesondere das Thema Arbeitssicherheit eine grosse Rolle, was bei Debrunner einen hohen Stellenwert einnimmt. So wurde beschlossen 3 Krane auszuwechseln, um den Warenumschlag zu optimieren und modernisieren. Diesen „Job“ teilen sich die 3 Krane. Der vordere Kran wird für das Be- und Entladen von Containern eingesetzt und stellt gleichzeitig das Material für die Kommissionierstation bereit. Der hintere Kran bestückt die Sägestation und liefert die Stähle in das Zwischenlager. Das fertig konfektionierte Material wird zur Abholung vorbereitet. Der dritte Kran ist für die Zukaufstation zuständig und unterstützt das Be- und Entladen der Produkte bei deren Anlieferung.

Für die Bewerkstelligung des Arbeitsanfalls wurden die bestehenden drei Krane durch moderne Demag Krane ersetzt. Hierbei wurde entschieden 3 Einträger-Laufkrane EKKE einzusetzen, die Traglasten von je 2 x 2 Tonnen bewältigen müssen. Mit einer Spannweite von 18 Metern und einer Geschwindigkeit von 30 Metern pro Minute sollen sie den Mitarbeitenden den Arbeitsablauf erleichtern. Der Kranträger wurde als Kastenträger ausgeführt und mit einem Elektroseilzug und Einschienenkatze ausgestattet. Der Hakenweg beträgt 10 Meter. Zudem ist der Kran mit einer Demag-Funk-Fernsteuerung DRC-10 bestückt. Für den einwandfreien Funk-Betrieb wurde ein freies Frequenzpaar eingesetzt. Zusätzlich wurden 340 Meter Wulstschienen durch eine IPE-Kranbahn von 260 Metern ersetzt.

Die einzigartige CAN-Bus Technologie von Demag trägt zur Sicherheit der Anlage bei. Über die ständige Signalverarbeitung im zentralen Rechner überwachen sich die Katzen im Tandembetrieb gegenseitig. Dabei kontrollieren die Sensoren jederzeit den Gleichlauf der beiden Hubwerke. Die intelligente Elektronik erzwingt immer ein Parallellauf der Seilzüge. Ein Abrutschen oder Verziehen der angehängten Last ist unmöglich. Bei einem Ausfall eines Seilzugs stoppt das zweite Hubwerk auch automatisch. Benutzerinformationen werden direkt auf die Grafikdisplays der Steuerschalter übertragen. Zur Übertragung der Daten setzt Demag auf ein sicheres und normiertes Signalprotokoll gemäss DIN/EN 954 in Kat. 3 Ausführung. Das gesamte Sicherheitspaket ermöglicht Demag die Vorschriften der Krannorm DIN/EN 15011 mit Bravour einzuhalten.

Präzises arbeiten und hohe Sicherheit

Sollen es doch die bewerten, die es wirklich beurteilen können: Der Kranführer Heinz Schweizer ist sehr erfahren im Handling mit Stahl. Seit 37 Jahren bedient er bei Debrunner Birsfelden die Krane und war am Anfang nicht begeistert von den neuen Kranen. „Die neuen Demag-Krane sind langsamer als die Vorherigen und es bedarf mehr Funktionen für die gleichen Abläufe“, kritisierte Herr Schweizer zu Beginn.

Bereits nach einer kurzen Einarbeitungszeit erwies sich die Kritik als unbegründet, die Vorteile überwogen deutlich. „Die neuen Demag-Krane sind viel einfacher justierbar und weisen dadurch auch eine viel höhere Sicherheit auf. Seither haben wir praktisch keine Unfälle mehr. Durch das zusätzliche Umschalten arbeitet man mit dem Kran viel bewusster und konzentrierter. Die neue Steuerung ermöglicht ein zentimetergenaues Rangieren. Das stufenlose Katzfahren ermöglicht uns pendellose Lastbewegungen. Der Kran fährt sehr ruhig, reagiert aber unverzüglich auf Knopfdruck und hält sanft ohne nachzuschwingen. Das ist eine enorme Erleichterung. Dank der präzisen Sensoren muss ich nicht Gefahr laufen, dass der Kran anschlägt, selbst wenn ich junge Kranführer anlerne“, beschreibt Herr Schweizer ausführlich seine Arbeit.

Abschliessend äussert sich Herr Schweizer:“ Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Kran zwar tatsächlich langsamer fährt als der Alte, dennoch arbeiten wir produktiver als vorher, weil die Zeiten des Handlings deutlich kürzer sind und die Fehlerquote quasi auf null gesunken ist. Bei 25-30 Sattelschlepper täglich macht das eine Menge aus.“

Die grösste Herausforderung des Projektes war die Terminierung

Für Demag war die Projektierung eines der grössten Herausforderungen, da der Zeitrahmen explizit eingehalten werden musste und äusserst knapp war. Debrunner arbeitet 52 Wochen im 2-Schichtbetrieb, so musste die Montage und Inbetriebnahme in der Weihnachtszeit erfolgen um den laufenden Betrieb nicht zu stören. Auch die Kranbahnen und Schienen mussten ersetzt werden, da sie auf einer alten Konstruktion basierten. Die Planung wurde präzise vorbereitet und die Umsetzung streng kontrolliert. Als die Mitarbeitenden nach Weihnachten aus den Ferien kamen, lief alles einwandfrei.

„Wir haben Demag als äusserst kompetenten Dienstleister erlebt. Die Vorbereitung, Planung und Umsetzung war ausgereift. Zudem haben wir gute Erfahrungen beim Aufbau und der Montage der Krane gemacht. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen dem Demag Service und unserer Werkstatt hat hervorragend funktioniert.

„Wir werden Demag in der Zukunft sicher wieder berücksichtigen, jedoch noch früher als beratende Unterstützung in unsere Projekte mit einbeziehen. Dadurch können wir vom technologischen Know-how noch mehr profitieren“, lautet das Resümee von Herrn Durand.